Donnerstag, 14. Oktober 2021

AURA-HOTEL Newsletter: Ein leises Servus, Informationen zu den Passionsspielen 2022 und unserem Umbau und viel mehr – BBSB-Inform – 14.10.2021

Ein goldener Oktobertag,
so wie ich selten einen sah.
Der Himmel blau, die Sonne lacht,
als hätt‘ ein Maler sich’s erdacht.
Im schönsten Kleid der Blätterwald
uns anlockt, uns gar staunen lässt.
Die Spatzen zwitschern froh ihr Lied,
und sonnen sich auf Strauchgeäst.
Bei aller Schönheit, aller Pracht,
liegt doch schon Abschied in der Luft.
Auch wenn er sich nur ahnen lässt,
beschleich das Weh schon unsre Brust.
In dieser Zeit wir träumen
von glücklichen Sommertagen,
von seligen Stunden der Freude,
die helfen, den Winter zu ertragen.
Sehr geehrte Damen und Herren,

im Monat Oktober 2021 möchten wir Sie gerne über folgende Themen informieren:

  1. Ein leises Servus
  2. AURA Inside
  3. Oktober, der goldene Monat
  4. Zwischen Hoffen und Bangen – Die Passionsspiele in Oberammergau 2022
  5. Kennen Sie Heinrich Landesmann?
  6. Wir gratulieren unseren Bienen-Experten
  7. Kein Aprilscherz – Kurioses aus Bayern
  8. Urlaubsangebote
  9. Ein leises Servus

Liebe Freunde,
ja, ich darf Freunde sagen.
Durch die Krankheit von Frau Skudrin hatte ich die Möglichkeit, das AURA-HOTEL für ein Jahr zu leiten. Schnell lernte ich, dass dies ein ganz besonderes Hotel ist.
Hier zu arbeiten unterschied sich von all meinen bisherigen Stationen. Ich begriff recht schnell, dass das AURA-HOTEL für blinde und sehbehinderte Menschen die Blumenwiese in tristen Wintertagen, das Erdbeereis im warmen Sommer, die Sonnenstrahlen im zarten Frühling und die bunten Farben im nebligen Herbst ist. Das macht dieses Haus fürwahr einmalig.
Oft schrieb ich im Newsletter von der Perle in Saulgrub.
Liebe Freunde, das war nicht nur so dahergeredet, es war immer mein voller Ernst. Vielleicht bleibt ja dieser Ausdruck ein wenig bei Ihnen hängen – es würde mich freuen.
Wie immer machen Menschen den Unterschied. Hier durfte ich mit wunderbaren Mitarbeitern zusammenarbeiten. Wirklich alle arbeiten mit viel Freude, Herzblut und großem Engagement um Ihnen, liebe Freunde, eine schöne Zeit zu gestalten. Das ist nicht selbstverständlich.
Schnell lernte ich die Besonderheiten eines Vereins kennen, was mich auch ab und an mal forderte. Hier ein herzliches Dankeschön an die Geschäftsleitung, ganz besonders an unsere Geschäftsführerin Frau Faltl. Das AURA-HOTEL ist deren Mittelpunkt und das ist sicherlich auch der Grund dafür, dass die Perle aus Saulgrub eine wunderschöne Hülle hat.
Liebe Freunde, jetzt sage ich leise Servus, ich persönlich freue mich sehr darüber, dass Frau Skudrin, meine Frau, so schnell gesundete und nun das AURA-HOTEL als Direktorin wieder übernehmen kann. Ich bin jedoch sicher, dass wir uns wiedersehen werden. So wie ich Frau Skudrin kenne, wird sie mich öfters als Aushilfe einteilen. Ich mache es aber gerne, denn ich bin ein wenig stolz, dass auch ich jetzt ein Teil von der Perle in Saulgrub geworden bin.
Ich musste ihr auch versprechen, dass sie jetzt die Chefin ist und ich mich nicht in den täglichen Ablauf einmische.
So bin ich ab Oktober wieder Hausmann und zuständig für Geschirr, Staubsaugen, Fensterputzen und vieles mehr. Ein wenig Mitleid würde mir guttun. Eventuelle Mitleidsschreiben können an die Ihnen bekannte Email Adresse geschickt werden. Selbstverständlich werden sie auch beantwortet.

Ihr Peter Payr Ehemals Direktor, jetzt wieder Aushilfe und Hausmann

  1. AURA Inside

Viele wissen es ja schon, die Spatzen pfiffen es auch bereits von den Dächern, Fragen zu dem Thema wurden an unsere Mitarbeiter gestellt, Probewohnen wurde schon vorgeschlagen – ja, liebe Freunde, ab 11. Oktober beginnen die großen Umbauarbeiten im Erholungsflügel.
Dies ist erneut ein großer Schritt in der Geschichte des AURA-HOTELs und zeigt auch auf, dass in die Zukunft investiert wird und welch hohen Stellenwert die Perle aus Saulgrub für unsere Mutter BBSB hat.
Schon letztes Jahr wurden die ersten Überlegungen angestellt, Angebote wurden eingeholt, verglichen, diskutiert, ein Musterzimmer wurde gebaut, es wurde begutachtet, korrigiert, Probe geschlafen, nochmals korrigiert und nun steht alles fest – wir bekommen wunderschöne Zimmer.
Um in meinen Worten zu bleiben, die Perle aus Saulgrub entwickelt sich schön langsam zu einem Rohdiamanten.
Die Zimmer werden freundlich und zeitlos eingerichtet und ganz nach den Bedürfnissen für blinde und sehbehinderte Menschen ausgestattet. Mit viel Liebe zum Detail gelang es den Architekten ein tolles Endprodukt zu präsentieren.
Viele Wünsche unserer Gäste wurden berücksichtigt, so wird auch ein kleiner Kühlschrank vorhanden sein. Selbstverständlich bekommen auch die Badezimmer ein neues Gesicht.
Die Renovierungen werden – nach heutigem Stand der Dinge – kurz vor Weihnachten teilweise ganz, teilweise im Rohbau fertig sein. Um die Lärm- und Staubbelästigung so gering wie möglich zu halten, wird der gesamte Erholungsflügel, kurz nach der Rezeption, mit einer Wand abgetrennt. Dadurch können alle Gewerke in Ruhe und effizient arbeiten.
Der Kurflügel bleibt geöffnet und die Zimmer dort sind weiterhin in der Vermietung. Durch die von uns durchgeführten Maßnahmen wird der Lärmpegel so gering wie möglich gehalten und somit steht einem erholsamen Urlaub, auch während der Bauphase, nichts im Wege. Eigentlich wie gewohnt – entspannt und fröhlich in den Ammergauer Alpen.
Wir freuen uns riesig auf die neuen Zimmer und wollen Sie, liebe Freunde, an unserer Freude teilhaben lassen. In den nächsten Newslettern erzählen wir Ihnen Geschichten rund um die Baustelle – freuen Sie sich darauf.
Sie sehen, das AURA-HOTEL steht nie still, es ist uns wichtig, dass die Perle aus Saulgrub eine Perle bleibt.

Jetzt freuen wir uns auf Ihre Reservierung im Kurflügel.

  1. Oktober, der GOLDENE Monat

Was wäre die Welt ohne Farben?
Langweiliges Schwarz und Weiß, trist, grau, neblig – tagein und tagaus. Für das Wohlbefinden und das Seelenleben wäre es sicherlich nicht gut.
So ist es doch schön, dass jede Jahreszeit bei uns von bestimmten Farben dominiert wird.
Der Frühling ist leichtblau, er ist hellgrün bis zart rosa. Der Sommer zeigt sich in einem saftigen Grün. Der Herbst, beginnend mit Oktober, ist bunt, farbenfroh, überlagert von knalligem Rot bis Dunkelgelb und der ganzen Palette von Beerentönen. Dunkelrote Brombeer- und dunkelblauen Blaubeerfarben. Der Goldene Oktober ist der Meister der Farbenkunst. Der Winter löst die Farbenpracht wieder mit jungfräulichem Weiß ab, unschuldig und zart.

Die verschiedensten Farben lösen Gefühle aus und sie werden emotionalen Zuständen zugeordnet.
ROT ist gewöhnlich die Farbe der Wut, aber auch der körperlichen Stärke und Erotik.
GELB signalisiert Freundlichkeit, Optimismus, Zuversicht und manchmal auch Angst.
GRÜN steht für Ausgeglichenheit, Harmonie und Frieden.
LILA ist die Farbe der spirituellen Offenheit, Geheimnis und Luxus.
BLAU spricht für Intelligenz, Ruhe, Klarheit und Logik.
Anhand nur weniger Beispiele sehen Sie, liebe Freunde, die verschiedensten Bedeutungen der Farben.

Eigentlich haben Farben in den unterschiedlichsten Kulturen jeweils eine andere Bedeutung. So ist bei uns SCHWARZ die Farbe der Trauer, im asiatischen Raum ist es wieder WEISS und in Südamerika ist die Farbe der Trauer ORANGE.

Der Monat Oktober, wenn er sich sonnendurchflutet und golden präsentiert, ist einfach nur schön; Spaziergänge durch tiefes, buntes, raschelndes Laub lässt unsere Herzen fliegen. Unsere Augen werden schon fast geblendet von der Farbexplosion herumstehender Bäume und Sträucher – Altweibersommer ist ein schöner Monat, er wird uns auch dieses Jahr wieder das ganze Spektrum der Farben zeigen.
Vielleicht genießen Sie noch einmal in der warmen Herbstsonne Ihr Lieblingseis, bevor wir uns so langsam zurückziehen und ein wenig nachdenken, ob unsere Saat aufgegangen ist. Sicherlich wird nicht alles geglückt sein, vieles mag krumm und schiefgelaufen sein, einiges aber auch gerade und rund. Dann schauen wir einfach darauf, auf das Gute und Schöne im bisherigen Jahr, bevor wir uns wieder im grauen November befinden und wir wieder kuschelnd auf dem Sofa sitzen und uns auf den Glühwein im Freien freuen.
Der GOLDENE HERBST, der Oktober als Altweibersommer.

Hier eine Anekdote am Rande, auch eine Geschichte darüber, wie krank Hirne ticken können. Für manche Menschen ist der Begriff „ALTWEIBERSOMMER“ nicht mehr zeitgemäß und auch nicht mehr „politisch korrekt“. Deshalb gab es beim Landgericht Darmstadt eine Klage mit der Begründung, dass die Verwendung des Ausdrucks durch die Medien die Persönlichkeitsrechte älterer Damen verletze. Gott sei Dank konnte das Gericht in dem Ausdruck aber keinen Angriff auf die Persönlichkeitsrechte erkennen.
Ich glaube, diese Menschen konnten noch nie die wunderbaren Farben im Oktober in sich aufsaugen, dabei die Augen schließen und den Duft der Beeren einatmen.
Ein wunderbarer Altweibersommer ist für mich eine der schönsten Jahreszeiten.

Liebe Freunde, alle Mitarbeiter des AURA-HOTELs wünschen Ihnen einen tollen Oktober, er möge Ihnen die gesamte Pracht der Farben präsentieren und Ihnen damit die Seele noch einmal wärmen.
Bald werden die Tage wieder kürzer und die gelbe Sonne wird sich bald wieder hinter grauem Nebel verstecken und der Meister der Farben, der Monat Oktober, wird wieder für ein Jahr seinen Farbenkasten schließen.

  1. Zwischen Hoffen und Bangen – Die Passionsspiele in Oberammergau 2022

Der Countdown läuft und bald beginnen die Proben für die weltberühmten Passionsspiele im Nachbarort Oberammergau. Spielleiter Christian Stückl, der auch schon den „Jedermann“ in Salzburg inszenierte und sein Team haben nun alle Hände voll zu tun.
Die Darsteller müssen instruiert werden, das Orchester und die Sänger einbestellt, die Textfassung und die Musikauswahl für das Monumentalstück muss abgeschlossen sein. Außerdem wird das ein oder andere Kostüm erneut angepasst und verändert, da manche nach dem Lockdown nicht mehr die gleiche Größe tragen wie zuvor – wir sprechen hier übrigens über Kleider für 2000 Laiendarsteller. Kulissen werden nochmal umgestaltet oder erneuert, Konzepte für Besucher erstellt und, und, und. Das alles, um die größte Geschichte der Welt, die Lehre von Liebe, Vergebung, Toleranz und Versöhnung, den Besuchern eindrucksvoll zu vermitteln.
Normalerweise alles kein Problem für die Oberammergauer, die routiniert seit 1634 alle 10 Jahre die Geschichte vom Leben und Sterben Jesus Christus auf die Freilichtbühne des Passionstheaters bringen – bis ein kleines unsichtbares Virus 2020 alle Pläne zunichtemachte. Wirklich unglaublich, wenn man bedenkt, dass es in der fast 400-jährigen Geschichte des Gelübde-Spiels zwei Weltkriege brauchte, um die Spiele abzusagen.
Seitdem schwebt über allem die Ungewissheit – wird es dieses Mal beim Ausweichtermin 2022 klappen?

Eigentlich hätten die 42. Passionsspiele am 16. Mai 2020 Premiere feiern sollen, doch Corona zwang die Oberammergauer acht Wochen vorher, alle Pläne auf Eis zu legen. Enttäuschung und auch viele Tränen konnte man damals auf den Gesichtern der rund 2200 Mitwirkenden sehen. Alles Einheimische, denn nur wer in Oberammergau geboren und aufgewachsen ist oder seit mindestens 20 Jahren im Dorf lebt, kann aktiver Teil der Aufführungen werden. Deshalb brennen die Oberammergauer so sehr für ihre Passionsspiele – ein kleiner Ort im Ammertal ist alle 10 Jahre für ein halbes Jahr im Ausnahmezustand. Knapp eine halbe Million Zuschauer aus aller Welt werden erwartet und die Dorfbewohner legen eine beeindruckende Leistung ab. Für die Beteiligten gilt es, neben Schule, Studium oder Beruf zuerst monatelange Proben, dann von Mai bis Oktober über 100 Vorstellungen (eine Aufführung dauert 5 Stunden) zu meistern, jeweils bis in die Nacht hinein und bei jedem Wetter.

Leider kann niemand in die Kristallkugel blicken und mit Sicherheit sagen, dass am 14. Mai 2022 bei der Premiere des größten Laienspiels der Welt alles glatt über die Bühne gehen wird, aber versuchen werden es die Oberammergauer auf alle Fälle. Der Ursprung der Spiele liegt darin, Gott zu danken, dass der Ort weitgehendst von der Pest verschont blieb.
Nun bleibt der bange Blick von Tag zu Tag, wie sich die Pandemie im Herbst und Winter entwickeln wird. Unterstützung erhalten die Spielmacher vom Freistaat Bayern. Gesundheitsminister Klaus Holetschek sicherte zu, das Ganze eng zu begleiten, damit die Passion möglichst störungsfrei stattfinden kann.

In Kürze legt der musikalische Leiter Markus Zwink mit den Proben los, mit kleinen Gruppen und wenigen Sängern. Für die Termine, wenn sich das ganze Orchester trifft und der Chor zusammen übt, werden spezielle Corona konforme Konzepte erstellt. Ab Januar arbeitet dann Regisseur Christian Stückl, der zum vierten Mal in Folge „die letzten fünf Tage im Leben Jesu“ inszeniert, mit seinen Darstellern. Wie man dann Massenszenen mit bis zu 800 Menschen auf der Bühne proben will, wird sich zeigen. Deshalb appellieren die Verantwortlichen und auch der 1.Bürgermeister schon jetzt an alle Mitwirkenden sich impfen zu lassen.

Für die Zuschauer wird wohl die 3G-Regel – getestet, geimpft oder genesen – gelten. Eine eigens engagierte Sicherheitsfirma erarbeitet gerade ein umfangreiches Konzept.
Bis zum Tag der Premiere werden die Oberammergauer versuchen einen kühlen Kopf zu bewahren und sie werden trotz allem optimal vorbereitet sein.

Wir wünschen allen Beteiligten „Toi, toi, toi“ und hoffen, dass niemand DANKE sagt – das gilt nämlich als schlechtes Omen.

Sie möchten 2022 dabei sein?
Das AURA-HOTEL ist offizieller Partner der Oberammergauer Passionsspiele 2022.
Sie können uns als Wunschhotel bei den 2- oder 3-Tages Arrangements unter www.passionsspiele-oberammergau.de
oder telefonisch über die Hotline 0 88 22 8 35 93 30 buchen.
Hier können Sie auch Einzeltickets reservieren.
Die Preise bewegen sich je nach Kategorie zwischen 30,00 und 180,00 Euro.

Wenn Sie bereits Karten für die Passionsspiele 2020 hatten, können Sie diese stornieren oder für 2022 umbuchen.
Bitte wenden Sie sich direkt an den Buchungsservice. Sie erreichen ihn per E-Mail an support@oberammergau.de oder telefonisch unter 0 88 22 8 35 93 30 von Montag bis Freitag: 9:00 – 17:00 Uhr.

  1. Kennen Sie Heinrich Landesmann?

Wahrscheinlich wird Ihnen der Name auf Anhieb nicht geläufig sein. Herr Landesmann war ein österreichischer Dichter, Journalist und Literaturkritiker. Er wurde vor 200 Jahren am 9. August 1821 als Sohn eines jüdischen Kaufmanns in Nikolsburg (Mähren) geboren. Doch schon bald nach seiner Geburt, siedelte die Familie nach Wien über. Im Salon seiner Eltern kam er früh mit Künstlern und Schriftstellern in Kontakt. Er lauschte den Gesprächen der Erwachsenen und trat bei Empfängen im Elternhaus selbst als virtuoser Klavierspieler auf.

Trotzdem hatte Heinrich eine schwere Kindheit, er war gesundheitlich sehr angeschlagen und so von Lähmungserscheinungen geplagt, dass ihm die Ärzte sogar den Besuch des Gymnasiums verboten. Dem Jungen ging es derart schlecht, dass er im Alter von 15 Jahren ertaubte und den Großteil seiner Sehkraft einbüßte. Deshalb musste er auch sein Studium der Musik aufgeben.

Doch Heinrich Landesmann hatte trotz allem einen unglaublichen Willen und bildete sich Autodidakt weiter, so wild entschlossen, dass seine Familie und die behandelten Ärzte ihn kaum zu zügeln wussten. Er entdeckte die Schriftstellerei für sich und schickte schon mit 16 Jahren erste Gedichte an Zeitungen, wovon auch einige veröffentlicht wurden. Bald folgten umfassendere Werke und Erzählungen und ab 1847 schrieb er fast nur noch unter seinem Pseudonym „Hieronymus Lorm“.

Ah! Dieser Name wird Ihnen jetzt vielleicht etwas sagen.

Zu seiner Zeit war er als Dichter und Schriftsteller bekannt, der sehr offen und furchtlos über namhafte Literaturkollegen urteilte und auch Missstände im österreichischen Staat anprangerte. Das führte so weit, dass er aus politischen Gründen und auf Anraten seiner Freunde, kurzer Hand Wien den Rücken kehrte und sich für ein Jahr in Berlin niederlies.

Zurück in der österreichischen Landeshauptstadt war Hieronymus Lorm äußerst produktiv und veröffentlichte viele Novellen und Erzählungen. Besonders bei der Wiener Zeitung machte er sich als Feuilletonist einen Namen und somit in den Augen vieler Zeitgenossen zu dem Feuilletonisten Österreichs zwischen den 1850er und 1860er Jahren.

1856 heiratete er die Wienerin Henriette Frankl, eine warmherzige und kluge Frau. 1873 zog Lorm mit ihr und den drei Kindern nach Dresden, wo die Familie für die nächsten 20 Jahre lebte. Dort verschlechterte sich jedoch seine Sehkraft so rapide, dass er 1881 sein Augenlicht verlor.

Zur Erinnerung, Hieronymus Lorm war bereits seit seiner Jugend taub. Damit er sich auch weiter, besonders mit seiner Ehefrau Henriette und der Tochter Marie, verständigen konnte, erfand er ein eigenes Alphabet – das Lorm-Alphabet.

Es handelt sich hierbei um eine „Sprache mit den Fingern“ – bestimmte Berührungen der Handinnenfläche des Gegenübers bedeuten einzelne Buchstaben. Diese sind auf die einzelnen Finger sowie bestimmte Handpartien festgelegt. „Lormen“ ist also das Buchstabieren von Texten in die Hand. Die Grundlage eines ähnlichen Systems geht möglicherweise schon auf den englischen Philosophen George Dalgarno zurück.
Lorm selbst hatte nie Kontakt zu anderen Taubblinden und war immer bestrebt, seine Art der Kommunikation vor der Öffentlichkeit möglichst geheim zu halten. Allerdings waren Freunde und Bekannte über seine „Fingersprache“ eingeweiht und erlernten sie zum Teil auch. Besonders seine Frau und die Tochter Marie weihten Lorm ihr Leben. Oft lasen sie ihm umfangreiche philosophische Werke mittels des Lormens vor und übermittelten seine Texte und die umfangreichen Briefwechsel, die er mündlich diktierte, der Außenwelt.
Hieronymus Lorm gelang Dank seiner Begabung und seines enormen Fleißes, etwas, das vielen seiner, körperlich nicht eingeschränkten, Zeitgenossen missglückte:
Er konnte seine Familie selbst durch sein literarisches Schaffen ernähren und seinen drei Kindern eine solide Ausbildung ermöglichen. Zudem setzte Lorm seiner Frau und der Tochter Marie in seinen Büchern literarische Denkmäler. Sie zum Vorbild nehmend, schuf er schon damals starke Frauengestalten in seinen Prosawerken.
In den 1870ern erhielt er als Anerkennung für die wissenschaftliche Leistung eines taubblinden Mannes den Doktorgrad für Philosophie verliehen. Lorms philosophisches Hauptwerk „Der grundlose Optimismus“ fasst die Quintessenz seines Denkens zusammen, und ist es bestimmt wert einmal einen genaueren Blick darauf zu werfen.
Im März 1892 zog er nach Brünn um und verbrachte dort seinen Lebensabend, wo er mit 81 Jahren am 3. Dezember 1902 an den Folgen eines Schlaganfalls starb.
H. v. Chlumecky, ebenfalls taubblind, übernahm nach Kontakten mit Hieronymus Lorms Tochter Marie Landesmann das Lorm-System und sorgte für Bekanntmachung und Verbreitung. Diese Form der Verständigung öffnet noch heute taubblinden Menschen ein Tor zur Außenwelt und befreit sie aus der Isolation.

Nun wissen Sie, woher Sie Heinrich Landesmann kennen….

  1. Wir gratulieren recht herzlich unseren Bienen-Experten

Im September-Newsletter haben wir Ihnen 5 Fragen über die Bienen gestellt:
• Wie heißen die männlichen Bienen in einem Bienenvolk? Drohne (S)
• Wie viele Bienen gehören zu einem Bienenvolk? Ca. 40 000 (U)
• Wie weit muss eine Biene für ein 500g-Glas Honig fliegen?
Dreimal um die Erde (M)
• Wie teilt eine Biene ihren Stockgenossinnen mit, wo eine ergiebige Futterquelle ist? Sie tanzt (S)
• Warum sind Bienen für unsere Natur so wichtig?
Weil sie Blüten bestäuben (I)

Das richtig zusammengesetzte Lösungswort lautet: SUMSI
Sumsi ist übrigens die freundliche Comic-Biene, die früher den Kindern besonders beim Weltspartag bei den Raiffeisenbanken immer wieder begegnete. Aus nostalgischen Erinnerungen an die Kindheit dient sie in unserem Gewinnspiel als Lösungswort.

Wir bedanken uns recht herzlich für Ihre rege Teilnahme. Unter allen richtigen Einsendungen haben wir folgende drei Gewinner gezogen:
Frau Carvalho
Herr Sola
Herr Jansen
Wir schicken Ihnen je ein Glas mit original Ammertaler Blütenhonig per Post zu. Lassen Sie es sich schmecken!

  1. Kein Aprilscherz – Kurioses aus Bayern

Jeden Monat überlegen wir in der Newsletter-Redaktion, welche Themen für Sie, liebe Leserinnen und Leser, interessant und amüsant wären und gelegentlich stoßen wir auf unglaubliche Geschichten, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen.
Durch eine Werbeseite für „Urlaub in Bayern“ sind wir auf den Illustrator und Künstler Werner Härtl aus Reichersbeuern in der Nähe von Bad Tölz aufmerksam geworden. Seine Spezialität sind nostalgisch wirkende Motive aus der Landwirtschaft, zum Beispiel alte Bauernhöfe und die bayerische Landschaft mit ihren charakteristischen Feldern, Almen und Wiesen. So weit wäre das nicht ungewöhnlich, jedoch, wenn man sich sein Arbeitsmaterial genauer ansieht, wird es schon sehr speziell.

Werner Härtl malt mit frisch gezapfter Kuhkacke und veredelt das Ganze mit Blattgold. Ja, Sie haben richtig gelesen…
Seine künstlerische Ader entdeckte er schon als Kind und malte immer viel und leidenschaftlich gerne. Der besondere Fokus lag zu Beginn auf Comics und der Faszination, eigene Geschichten visuell darzustellen. Natürlich entwickelt man sich mit der Zeit immer weiter und probiert dabei unterschiedlichste Materialien aus.
Auf die außergewöhnliche Idee, Kuhexkremente als Malmittel zu verwenden, kam er als landwirtschaftlicher Betriebshelfer während der Stallarbeit. So entdeckte Härtl durch Zufall beim Säubern der Ställe, wie fest der Kuhdreck an sämtlichen Oberflächen haften blieb. „Diese Hartnäckigkeit ist bestimmt auch nützlich für meine Malerei“, dachte er sich und nahm eine kleine Probe mit nach Hause, um dort auf verschiedenen Hintergründen zu experimentieren. Der Tölzer war fasziniert von den unterschiedlichen Effekten und so tauchte er ein ums andere Mal Kanister in den Odel, mitsamt allem darin enthaltenem Material: Sand und Erdkörnern, Streu und Insektenüberbleibseln. Interessante und nur schwer zu beeinflussende Strukturen waren das Resultat, die eine eingehende Betrachtung der Bilder lohnend macht. Mittlerweile fängt er seine „Farbe“ aber lieber direkt hinter den Erzeugerinnen auf, so erhält er reineres Material.
Nur mit Wasser verdünnt, verbindet es sich mit fast allen Untergründen und ist extrem vielseitig – zwischen Lasur und dickpastosem Auftrag sind die Grenzen „fließend“, wenn auch ein wenig Übung notwendig ist, das grobe Zeug in die gewünschte Position zu bekommen. Auch Pigmente lassen sich untermischen und erstrahlen in ungeahnter Farbigkeit, jedoch beschränkt Härtl sich meist auf den naturgegebenen sepiafarbenen Ton, der die Motive wie Relikte aus vergangenen Zeiten wirken lässt.
Zu Härtls Kunstform gehört für ihn auch eine ordentliche Portion Humor und Augenzwinkern. So treibt er die Fäkalkunst auf die Spitze, indem er sie mit Blattgold veredelt. Als Künstler spielt er mit den Effekten der beiden Materialien. Unter bestimmten Lichtverhältnissen ist das Gold so bräunlich wie der Kuhdung und verschwindet optisch gewissermaßen in ihm. Erst in anderem Licht tritt dann das Schimmern des Goldes hervor.
Auch wenn er der erste mit Mist malende Künstler ist, ganz neu ist die Idee in Europa nicht: Hartnäckig haftend, erfreute sich schon früher frischer Kuhdung in Mischung mit Kalkmilch als beliebtes, besonders deckendes Anstrichmittel auch für Innenräume – sogar für Küchen.
Ob Architektonisches, Tiere, Pflanzen oder einen Spruch nach Wahl als Haussegen – mit Kuhmist ist fast alles möglich und wird garantiert einmalig. Und der Kunde braucht keine Bedenken beim Entgegennehmen der Auftragswerke zu haben – die Bilder sind nach der Trocknung geruchlos.
Härtl hat mit seiner ungewöhnlichen Technik auch eine Botschaft: „Bei genauerem Hinsehen sind Kuhfladen eben vor allem eines – nachhaltig! Das Material kann wiederverwendet werden. Indem ich damit male, möchte ich den Kreislauf-Gedanken unterstreichen. Ich möchte Menschen zum Denken anregen und sie dafür sensibilisieren, ihre Umwelt wieder mehr wertzuschätzen und die Art und Weise, wie wir mit natürlichen Ressourcen umgehen.“

  1. Urlaubsangebote im AURA-HOTEL Saulgrub

Es lohnt sich jederzeit für einen spontanen Urlaub im idyllischen Saulgrub anzufragen. Unser Team freut sich über Ihren telefonischen Buchungswunsch unter 0 88 45 990 oder per Email unter info@aura-hotel.de

Hier die Übersicht unserer geplanten Angebote:
November 2021:
04.11. – 07.11.2021 NEU! Orientalische Tanzgymnastik und Entspannung
11.11. – 14.11.2021 Führhundehalterseminar
15.11. – 18.11.2021 Geschenke aus der Küche (ausgebucht)
18.11. – 20.11.2021 Landesausschuss-Sitzung des BBSB e.V.

Dezember 2021:
19.12. – 02.01.2022 Weihnachten und Silvester in Saulgrub (ausgebucht)

Aufgrund der besonderen Situation kann es bei unseren geplanten Hausprogrammen zu Änderungen oder Absagen kommen. Wir bitten Sie um Ihr Verständnis!

Genauere Beschreibungen und Preise der einzelnen Angebote finden Sie in unserem aktuellen Hausprogramm und auf unserer Webseite
www.aura-hotel.de/veranstaltungen

Bleiben Sie fröhlich und gesund!
Herzliche Grüße aus dem Ammertal

Peter Payr
und das gesamte Team vom
AURA-HOTEL Saulgrub gGmbH

Haben wir Ihr Interesse geweckt?
dann rufen Sie uns einfach an unter 0 88 45 99 0
mailen uns unter der Emailadresse info@aura-hotel.de,
oder schicken uns ein FAX unter 0 88 45 99 121.
Telefonische Newsletter-Hotline unter der Rufnummer 0 88 45 99 366 .
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unserer Homepage: www.aura-hotel.de

Ihr BBSB-Inform

BBSB-Inform wird Ihnen, wann immer Sie das wollen, am Telefon vorgelesen. Wählen Sie: 0871 7000 14000. Es gilt das für den benutzten Anschluss vereinbarte Verbindungsentgelt ohne Aufschlag.

Das Redaktionsteam können sie folgendermaßen erreichen:

  • Mail: mailto:bbsb-inform@bbsb.org
  • Judith Faltl: Telefon 0 89 – 68 52 58
  • Tobias Michl: Telefon 0 89 – 59 94 38 62

Wenn Sie sich zum bbsb-inform-Newsletter anmelden möchten, schicken Sie eine leere E-Mail an mailto:bbsb-inform-subscribe@lists.bbsb.org
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