Ausschreibung zur 6. Saulgruber Berufsfachgruppentagung im AURA-HOTEL vom 21. bis 25.04.2021 zum Thema Herausforderung Beziehung Gestalten oder verwalten im beruflichen und privaten Kontext – BBSB-Inform – 04.11.2020
Sehr geehrte Damen und Herren,
Unser Forum Arbeit und Beruf (FArBe) im Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund e. V. (BBSB), bietet ihnen die 6. Saulgruber Berufsfachgruppentagung vom 21. – 25.04.2021 mit dem Schwerpunktthema „Herausforderung Beziehung! Gestalten oder verwalten“, an.
In 2 ½ Tagen wird das Thema mit den beiden Referenten Elke Giesseler und Stephan Meyer erarbeitet.
Am Samstagnachmittag wird dann noch ein Physiotherapeut über Ergonomisches Sitzen am PC“ und „wie erhalte ich meine Arbeitskraft“ referieren und ihnen Übungen zur Entspannung der Nackenmuskulatur zeigen.
Diese Berufsfachgruppentagung hat leider über das ZBFS in Bayreuth keine Förderfähigkeit erhalten. Im Ablehnungsbescheid wurde aber jedem Interessenten empfohlen, über sein heimisches Integrationsamt einen Antrag zu stellen. Es obliegt den Heimat-Integrationsämtern der Interessenten, dieses Seminar zu fördern oder nicht.
Hilfreich für eine eventuelle Förderung könnte eine Bescheinigung des Arbeitgebers sein.
Nachfolgend finden Sie die Ausschreibung mit den Inhalten des Seminars.
Die Gesamtkosten des Seminars belaufen sich auf 795,50 Euro.
Nach Rücksprache mit dem Aura-Hotel Saulgrub findet das Seminar mit einer Teilnehmerzahl von mindestens zehn Personen statt. Also schnell beantragen und anmelden.
Anmelden können sie sich entweder per
E-Mail: an info@aura-hotel.de
oder unter Telefon: 0 88 45 99 0.
Anmeldeschluss ist der 01.03.2021.
Bei weiteren Fragen wenden Sie sich gerne an:
Gertraud Ramsbeck, Sprecherin Forum Arbeit und Beruf
E-Mail: gertraud.ramsbeck@bbsb.org
Telefon: 09 11 5 19 36 33
Bitte hinterlassen Sie ggf. Ihre Nachricht mit Telefonnummer auf dem Anrufbeantworter. Sie werden zurückgerufen.
Seminarbeschreibung
Was fällt Ihnen bei dem Wort »Beziehung« ein?
Meist denken wir an Lebensgefährten, Ehepartner, Kinder und andere Familienmitglieder, denen wir uns eng verbunden fühlen. Vollkommen richtig. Vergessen wir aber nicht, dass es neben diesen primären Bezugspersonen noch viele andere gibt, die großen Einfluss auf unser Leben haben.
Wie sieht unser Beziehungsleben im beruflichen Kontext aus.
Was macht für mich meine Sehbehinderung aus? Fällt es mir schwerer, mit Menschen in Kontakt zu treten?
Wie trete ich mit meinen Vorgesetzten, Kollegen, Geschäftspartnern oder Kunden in Kontakt?
Wie sehen meine Netzwerke aus?
Kann ich aktiv Anteil nehmen, wie ich mein Umfeld gestalte, oder hindert mich meine schlechtere Sehfähigkeit daran.
Verfüge ich über andere Ressourcen?
Mit diesem Gesamtseminar (Grund- und Aufbauseminar) möchten wir für blinde und sehbehinderte Teilnehmer vermitteln, was Sie besonders in Hinblick auf ihre Beeinträchtigungen über Beziehungen wissen sollten und lernen können. Wie Sie Ihren Einfluss verstärken, Missverständnisse beseitigen und sogar gescheiterte Beziehungen wiederherstellen können, um im Beruf zufrieden und erfolgreich sein zu können.
Die Fähigkeit gelungene Beziehungen zu realisieren und Wege in eine neue Beziehungskultur zu gehen ist sehr wichtig, gerade im Bemühen um Erhalt oder Aufwertung des Arbeitsplatzes oder bei der Frage nach einer (notwendigen) Weiterqualifizierung, welche den Verbleib im Arbeitsleben weiterhin absichert.
Im Grundseminar (Modul 1) lernen die Teilnehmenden die Grundzüge und erste Schritte einer gelingenden Beziehung kennen und anwenden. Folgende Fragestellungen stehen dabei im Mittelpunkt (Vertiefung im 2. Modul):
- Was ist eine gute Beziehung und wie funktioniert sie?
- Wie ist die Beziehung zu meinem Chef/Vorgesetzten/Kollegen als blinder oder sehbehinderter Mitarbeiter?
- Beziehungsprobleme: Was ist für gute und was ist für schlechte Beziehungen verantwortlich? Welche Besonderheiten gibt es für blinde- sehbehinderte Menschen und wie kann man speziell aus der Behinderung resultierende Probleme lösen?
- Macht und Autorität für das Verständnis zwischenmenschlicher Beziehungen. Was Macht in Beziehungen anrichtet, vor allem im beruflichen Kontext (Chef/Vorgesetzter/Kollege)?
- Was macht mein Fühlen, wenn ich denke, was mein Denken, wenn ich fühle? Welchen Einfluss haben Gefühle auf unser Denken und Handeln?
- Die Bausteine und Voraussetzungen für Momente gelingender Beziehung im Allgemeinen und schwerpunktmäßig für den beruflichen Alltag
- Erkenntnisse über die Vorbeugung von Beziehungsproblemen und über Behandlungsmöglichkeiten in den Fällen, in denen die Beziehungen bereits Schaden genommen haben.
- Kontakte knüpfen und beruflich nutzen. Wie viel Vitamin B brauchen wir im Beruf? – Erfolgreiches Netzwerken im Beruf
- Zusammenarbeit zwischen den Geschlechtern besonders im beruflichen Über- und Unterordnungsverhältnis
- Das Beziehungs-Credo
Ein weiterer Block beschäftigt sich für Blinde und sehbehinderte Menschen mit den Themen, die vor allem im beruflichen Kontext uns täglich herausfordern (teilweise überleitend und ausführlich im Aufbauseminar/Modul 2)
- Aktives Zuhören – oder: So zuhören, dass sich andere verstanden fühlen
- So sprechen, dass mich andere verstehen können
- Konfliktlösungen ohne Verlierer
- Umgang mit unterschiedlichen Werten
- Gründe für Optimismus
Im Laufe des Seminars werden immer wieder Trainingseinheiten in Kleingruppen zur Erlernung einer gelungenen Beziehung durchgeführt und von den blinden und sehbehinderten Teilnehmern unter Berücksichtigung Ihrer Beeinträchtigung erprobt. Die Referenten haben, mit der Zusammenarbeit diverser Berufsbildungswerke und mit speziell für die Zielgruppe blinder und sehbehinderte Menschen konzipierter Seminare, langjährige Erfahrung. Sie vermitteln entsprechendes Handwerks- und Rüstzeug, so dass die Teilnehmer sich den Seminarthemen nicht nur stellen, sondern auch konkrete individuelle Lösungen für den Beruf entwickeln können.
Im Aufbauseminar (Modul 2) werden die Grundlagen vertieft und intensiviert. Das Modul 2 baut dann auf Modul 1 auf. Eine vorherige Teilnahme am Grundseminar ist wünschenswert, aber nicht Voraussetzung.
Referenten:
Frau Elke Gieseler und Herr Stephan Meyer
Mediatoren, Trainer in der Erwachsenenbildung im Bereich Stressbewältigung und Kommunikation mit dem Schwerpunkt blinder und sehbehinderter Teilnehmer, GiMeKom
Ergonomisches Sitzen am PC“ und „wie erhalte ich meine Arbeitskraft“
Kurzüberblick über die Themen:
Teil 1:
- Sitzen an Arbeitsplatz und PC (Umfang ca. 60 – 75 Minuten) kurzer Überblick als Handout
Aktuell ist der Stand der Wissenschaft dass es weder eine optimale Sitzhaltung noch eine perfekte Arbeitsplatzeinstellung gibt.
Der Wechsel in der Haltung wäre optimal.
WICHTIG: Für unsere Personengruppe muss man allerdings hier zweckmäßig denken. Denn jeder ist ja schon grundsätzlich zu hohen Kompromissen bereit um überhaupt etwas zu sehen bzw. an seinem Arbeitsplatz arbeitn zu können und benutzt seinen geringen Sehrest oder die Braille-Zeile oder Vorlesesysteme.
Daher versuchen wir mit gewissen Hilfestellungen Schaden abzuwehren. Durch optimale Miteinbeziehung der Hilfsmittel wird individuell eine gute Lösung gesucht, welche unter medizinische relevanten Prinzipien ermittelt wird.
Geeignete Hilfsmittel und Prinzipien sind:
Hilfsmittel: Höhenverstellbarer Monitor, Stuhl, Tisch, Hilfsmittel
Prinzipien wie Symmetrie, optimale Sitzhaltung, Anpassung der Hilfsmittel (Lupenbrillen, Vergrößerungssoftware usw.), Einbau von Bewegung am Arbeitsplatz, Bewegung in den Alltag miteinbauen
So soll in der Gruppe anhand von Beispielen Erarbeitet werden was der einzelne an seinem Arbeitsplatz verändern kann
Teil 2:
Erhalt des Arbeitsplatzes: (105-120 Minuten) Übungen auch als Handout
Nun wie oben erwähnt geht es hier um Kompromisse um den Schaden möglichst gering zu halten
Maßnamen um den gefährdenden Mustern entgegenzuarbeiten
Übungen speziell für die Gruppe der Sehbehinderten und Blinden, um gesundheitlichen Schaden abzuwenden
Dehnungen, Aktivieren von Gegenspielermuskulatur, Quantität der Bewegung erhöhen, Motivation in eine Gymnastikgruppe zur Prävention
Referent:
Stefan Schönmoser
Physiotherapeut und Heilpraktiker
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