Mittwoch, 13. September 2023

E-Personalausweis, digitale Rentenübersicht, BayernID und Tipp zum ZBFS – BBSB-Inform – 13.09.2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

unser digital affiner Leser, Rainer Brell aus Veitshöchheim, hat viele Hinweise zu
E-Personalausweis, digitale Rentenübersicht, BayernID und einen Tipp zum ZBFS für sie zusammengestellt.
Im heutigen Beitrag beschreibt er ihnen, wie sie den E-Personalausweis nutzen, den Weg zur digitalen Rentenübersicht, informiert über die BayernID und hat einen Tipp zum ZBFS.

Wie komme ich zum elektronischen Personalausweis?
Wer die Online-Ausweisfunktion seines Personalausweises noch nicht aktiviert hat, kann dies auf dieser Seite anstoßen:
https://www.pin-ruecksetzbrief-bestellen.de/

Welche Technik benötige ich dazu?
Benötigt wird ein Smartphone mit NFC-Chip. Dieser Chip mit der „Nah-Feld-Kommunikation“ sollte in jedem aktuellen Smartphone verbaut sein.

Alternativ kann man auch auf dem PC einen NFC-Chip-Kartenleser über USB verbinden und somit den Personalausweis auslesen.
Diesen externen Kartenleser habe ich getestet. Er muss einfach nur an den PC angeschlossen werden und wird unter Windows 10/11 sofort erkannt:
https://www.amazon.de/gp/product/B004FQO10U/ref=ppx_od_dt_b_asin_image_s00?ie=UTF8&psc=1

Welche dieser Hardware-Möglichkeiten man einsetzen möchte, ist von den persönlichen Vorlieben und IT-Kenntnissen abhängig.

Welche Programme/Apps benötige ich und wo finde ich diese?
Die Windows-App „AusweisApp2“ kann gut mit dem Screenreader NVDA genutzt werden und ist hier zu finden:
https://www.ausweisapp.bund.de/download

Mit Voiceover unter iOS (iPhone) ist die App „AusweisApp2“ auch gut nutzbar.

Ist die Online-Ausweisfunktion erfolgreich aktiviert, kann diese auch gleich zum Einsatz kommen. Fürs Online-Ausweisen führt der Bund derzeit über 250 Anwendungen auf, die genutzt werden können.

Erster Einsatz – digitale Rentenübersicht
Ich habe mir für den ersten realen Test mit der Online-Ausweisfunktion die digitale Rentenübersicht, die es erst seit Juli 2023 gibt, ausgesucht.

Auf
https://www.rentenuebersicht.de
konnte ich bequem mit dem E-Personalausweis eine aktuelle Rentenübersicht anfordern und alles wunderbar mit dem Screenreader NVDA auslesen.

Wie komme ich zur BayernID und was ist das?
Auch habe ich mir gleich eine BayernID angelegt. Auch dafür brauchte ich den Online-Ausweis und die AusweisApp2.

Mit der BayernID können Sie

  • sich gegenüber der Verwaltung digital ausweisen (fast so, als ob Sie im Amt Ihren Personalausweis vorzeigen würden).
  • Online-Verfahren nutzen und digital unterschreiben (wie auf Papier, nur schneller und rund um die Uhr).
  • elektronisch Nachrichten von Behörden empfangen, zum Beispiel Ihren digitalen Bescheid (sozusagen die digitale Variante eines Briefkastens – sicher und verschlüsselt).

Das Vorgehen zum Erhalt der BayernID ist auf dieser Seite gut beschrieben:
https://id.bayernportal.de/de/web/login/1/eID

Man kann den ganzen Vorgang bis zur BayernID selbständig durchführen.

Wie digital ist das ZBFS?
Inspiriert von diesen positiven Erlebnissen, wollte ich schauen, ob beim ZBFS die Möglichkeit besteht, das alljährlich auszufüllende Formular „Fragebogen zum Bezug des Bayerischen Blindengeldes“ online auszufüllen und vor allem mit dem E-Personalausweis oder der BayernID zu legitimieren, da das Schwarzschrift-Formular nur mit sehender Hilfe auszufüllen ist.

Den Fragebogen habe ich online unter diesem Link gefunden:
https://www.zbfs.bayern.de/imperia/md/content/blvf/blindengeld/fragebogen-2022-08.pdf

Dieser PDF-Fragebogen lässt sich mit NVDA auch prima ausfüllen und dann ausdrucken. Das ist jedoch nur die halbe Miete, denn er muss noch händisch unterschrieben werden, was ohne großen Aufwand nur sehr schwer blind erledigt werden kann.

Auf Anfrage bei dem ZBFS Würzburg, wann dieser Vorgang digital erledigt werden könne, wurde gesagt, man arbeite daran, könne jedoch noch keinen Termin nennen.
Bis dahin sei es auch möglich, sich beim ZBFS telefonisch zu melden und im Gespräch den Fragebogen auszufüllen.

Was ist Smart-E-ID eigentlich?
Erst einmal Zukunftsmusik, die jedoch gut klingt. „Irgendwann“ soll es einfacher werden, indem die Online-Ausweisfunktion ins Smartphone wandert.
Smart-E-ID heißt, dass die Ausweis­daten im Sicherheits-Chip (Secure Element) des Smartphones gesichert werden, sofern diese Technik dort vorhanden ist. So muss man den elektronischen Personalausweis nicht mehr ans Smartphone halten.

Und was ist nun wieder EU-ID oder EU-Wallet?
Nur zur Vollständigkeit, damit man es einmal gehört hat. Es ist eine europäische digitale Identität geplant, die die E-ID in ganz Europa verfügbar machen soll. Bis dieses Vorhaben realisiert ist, dürfte noch einige Zeit ins Land ziehen.

Mein persönliches Fazit:
Die digitale Zukunft ist rosig, jedoch ist der Weg dort hin noch ein wenig dornig.
Es ist verständlich, wenn man Angst vor diesen Technologien hat und sich um seine Daten und einem eventuellen Identitätsverlust fürchtet.
Es lohnt sich dennoch durchaus schon jetzt, sich mit diesen Technologien vertraut zu machen und auch bei den Behörden nachzufragen, wenn etwas noch nicht rund läuft, denn dieser Technik gehört die Zukunft und wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit.
Und wer weiß, evtl. können wir irgendwann einmal digital ganz entspannt und selbständig bei einer Landtags- oder Bundestagswahl unsere Stimme abgeben.

Digitale Grüße aus Veitshöchheim
Rainer Brell

Ihr BBSB-Inform

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