Donnerstag, 15. Juni 2023

Gruß aus der Küche für hörende Feinschmecker von der Bayerischen Hörbücherei – BBSB-Inform – 15.06.2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

heute verwöhnt sie die BBH mit einem Gruß aus der Küche. Gleich wird ihnen das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Viel Freude und schöne Koch- und Genussmomente wünschen wir ihnen.

wenn wir uns vorstellen, in eine Zitrone zu beißen, fangen unsere Speicheldrüsen an zu arbeiten – obwohl da gar keine Zitrone ist. Genial! Das bedeutet nämlich, dass wir unseren Körper in jeden beliebigen Zustand des Wohlbefindens versetzen können, ganz allein Kraft unserer Gedanken. Das geht ganz leicht: Einmal kurz an warmen Apfelkuchen mit Zimt gedacht – schon hat man diesen umwerfenden Duft in der Nase. Oder Sie betreten im Geiste eine Kaffeerösterei. Oder, unschlagbar: die heiße Leberkassemmel …!

Merken Sie, wie Sie schlucken müssen? Wie sich nur vom Lesen dieser Zeilen Glücksgefühle einstellen …? Und das waren nur kurze Freuden. Welch ein Fest ist es doch, Bücher zu verschlingen, in denen gekocht wird! Als würde man alles selbst erleben – das zischende Fett, die platzenden Senfkörner, die knackenden Pinienkerne, den blubbernden Tomatensugo … Beglückend kommt hinzu: Die Handlung eines Romans wird man in aller Regel bald wieder vergessen haben, nicht so aber die Momente, wenn genussvoll mit Speisen hantiert wurde. Die prägen sich ein. Genial.

In diesem Sinne: zu Tisch, bitte!

Küche: persisch
Granatapfelsuppe
Marjan, Bahar und Layla, drei aus dem Iran geflüchtete Schwestern, erwerben in einem charmanten irischen Städtchen eine alte Bäckerei und bauen sie zu einem Restaurant um. Mitten in der Provinz bieten sie der misstrauischen Bevölkerung exotische Speisen und verführerisch duftende Getränke an. Wie nicht anders zu erwarten stoßen sie auf Widerstand, wittern doch vor allem die Frauen des Ortes in dem persischen Café eine Lasterhöhle … Ein betörender Roman mit Rezepten und Ideen, wie man Menschen dazu bringt, mal über den Tellerrand hinaus zu schauen.
Marsha Mehran: Das persische Café.
Titelnummer 40903.

Küche: indisch
Linsenpfannkuchen mit gebratenen Masala-Kartoffeln
Von ihrer Mutter weiß Nalini alles über die heilsamen Kräfte von Speisen und Gewürzen, und sie zaubert Gerichte, die nicht nur ihr eigenes Leid zu lindern vermögen. Denn obwohl sie in London ein erfolgreiches Geschäft betreibt, sehnt sie sich nach Indien, nach den exotischen Farben und Düften ihres Landes. Wird sie jemals zurückkehren können …?
Berauschend: Preethi Nair: Koriandergrün und Safranrot.
Titelnummer 19487.

Küche: Ayurveda, sri-lankisch
Haifisch auf Nivara-Reis mit Mintschaum
Wenn die ahnungslose Andrea Bissen um Bissen von Maravans unglaublichen Curry-Reisbällchen im Mund zergehen lässt, möchte man am liebsten mit ihr tauschen. Selbst dann noch, als klar ist, dass er all seine Speisen nach ihrem aphrodisischen Effekt ausgewählt hat. („Ein grüngesprenkelter Eislutscher, umgeben von kleinen Spargeln mit giftgrünen Spitzen und herzförmigen dunkelroten Plätzchen […]. Der Lutscher schmeckte nach Lakritze, Pistazien und Honig, wie eine Jahrmarktsleckerei. Die Spargel aßen sich wie Gummibärchen und schmeckten intensiv nach – Spargel. Die Herzchen waren süß und scharf, dufteten nach einem indischen Markt und schmeckten – es fiel ihr kein besseres Wort ein – frivol.“ Kapitel 5) Mehr braucht man kaum über das Buch zu erzählen – originell, klug geschrieben, köstlich!
Martin Suter: Der Koch.
Titelnummer 15706.

Küche: irakisch-jüdisch
Pistazienkekse mit Rosenwasser
Zwei Frauen, ein Teenager, ein Kochrezept – und die entscheidende Frage, wie es mit Hilfe eines bestimmten irakischen Karpfengerichts namens „Masgouf“ gelingen kann, Menschen zusammenzubringen, Sehnsüchte zu stillen und Wunden zu heilen.
Aus Liebe zum Kochen: Jessica Soffer: Morgen vielleicht.
Titelnummer 36998.

Küche: mexikanisch
Gefüllte grüne Pfefferschoten in Walnußsoße
Die leidige Geschichte: Tita liebt Pedro, und Pedro liebt Tita. Aber sie dürfen nicht heiraten, eine alte mexikanische Tradition verbietet es. – Soweit die Rahmenhandlung dieser Lektüre, die man ansonsten gern auch als Kochbuch verstehen kann. Denn womit Köchin Tita ihre Gäste bewirtet, ist dem jeweiligen Rezept am Beginn der Kapitel zu entnehmen. Nachkochen erwünscht; fragt sich nur, ob nicht die eigenen Kochkünste von einer bittersüßen Liebesgeschichte ungünstig beeinflusst werden könnten …
Laura Esquivel: Bittersüße Schokolade.
Titelnummer 16565.

Küche: kalifornisch
Fangfrischer Thunfisch vom Grill mit Limetten und roten Zwiebeln in Weizentortilla
Bevor Don Winslow dazu überging, umfangreiche Bände über mexikanische Kartelle oder die Mafia auf Rhode Island zu schreiben, allesamt großes Kino, ließ er seine Privatermittler an der kalifornischen Küste ein schönes Leben haben. Ob Mai Tais in der Strandbar, Warten auf die nächste Welle oder nächtliches Speerfischen – Hauptsache, man demonstriert Lässigkeit. Coole Typen, viele Dialoge, und gefühlt dreht sich alles ums Surfen … Aber allein für Szenen wie die, in der mit akribischer Hingabe ein Spiegelei-Sandwich zubereitet wird, lohnt sich die Lektüre unbedingt.
Don Winslow: Pacific Paradise. Kriminalroman.
Titelnummer 20711;
Frankie Machine. Titelnummer 19808.

Küche: italienisch
Frittierte Zucchiniblüten
Die Amerikanerin Marlena de Blasi hatte 1989 das unverschämte Glück, auf einer Venedig-Reise zufällig das Herz eines waschechten Italieners zu erobern. Zugute kamen ihr dabei dem Vernehmen nach nicht nur ein attraktives Äußeres, sondern vor allem ihre Vorliebe für die italienische Küche, auf die sich allerdings auch ihr Wortschatz beschränkte. Da er seinerseits kein Englisch sprach, machten sie Genuss zum Kommunikationsmittel – und erkundeten so gemeinsam die kulinarischen Köstlichkeiten Venedigs.
Marlena de Blasi: Tausend Tage in Venedig. Eine Romanze mit Rezepten.
Titelnummer 16650.
In den Folgebänden verkosten Marlena und Fernando die Toskana, Umbrien und Sizilien.

Küche: sizilianisch
Spaghetti mit Seeigel- und Langusteneiern
Die Arbeitstage des Commissario Montalbano sehen in etwa so aus: Er wacht morgens schlecht gelaunt auf, begibt sich ohne Eile ins Büro und führt einige brummige Unterhaltungen mit seinen Mitarbeitern über den aktuellen Kriminalfall. Es folgt das erste Highlight des Tages: Mittagsessen. Dazu besucht er eine seiner vielen Lieblingstrattorien und nimmt das Tagesgericht zu sich, natürlich Fisch. Anschließend hält er ein Nickerchen oder fährt in gehobener Stimmung durch die malerische Gegend, besichtigt einen Tatort, vernimmt Zeuginnen, hat hier und da ein Schäferstündchen – und kehrt dann irgendwann nach Hause zurück zum zweiten Highlight, dem Abendessen. Vorbereitet von seiner Haushälterin und so reichlich, dass Schlafen schwierig wird, weshalb er am nächsten Morgen schlecht gelaunt aufwacht … Und so fort. – Sizilianisches Lebensgefühl in mehreren Bänden, sympathisch und ausgesprochen appetitanregend.
Andrea Camilleri: Die Stimme der Violine (Band 4, zum Beispiel).
Titelnummer 16307.

Küche: französisch
Confits, Pâtés, Mille-feuilles und dazu ein Vin de Noix aus eigener Herstellung
Ach, der Bruno … Ein Bild von einem Mann – jung, attraktiv, sexy, charmant, Tennisspieler, Polizeichef und, am wichtigsten, immer noch Single! Kein Wunder, dass er sich Band für Band vor Verehrerinnen kaum retten kann. Was ihn jedoch für Feinschmecker interessant macht, sind seine Fertigkeiten am heimischen Herd. Wer einige Lesestunden im Périgord verbracht hat, bereitet fortan seinen grünen Salat garantiert nach Brunos Vorbild zu: mit etwas Senf, einer Winzigkeit Knoblauch und einem Schuss Rotwein.
Martin Walker: Bruno, Chef de police (Band 1).
Titelnummer 18786.
Ein ganz besonderer Genuss ist Brunos idyllische Welt aus dem Munde des Hörbuchsprechers Johannes Steck – wofür man zu einem späteren Band greifen muss, zum Beispiel „Tête à tête“,
Titelnummer 55412.

Küche: hohe Kunst
Geschmorte Lammschulter mit Oliven, Rosmarin und Knoblauch auf Basilikumkartoffelpüree
Wenn Anthony Bourdain Essen zubereitet, läuft einem das Wasser im Munde zusammen. Genug, um sich mit den Kraftausdrücken zu arrangieren, mit denen er seine Schilderungen von den Zuständen in amerikanischen Nobelküchen zu würzen pflegt. Dass er kein Blatt vor den Mund nimmt, steht in schönem Kontrast zu dem Genie, das Bourdain – leider nicht mehr unter uns – in der Küche zweifellos verkörpert hat. Nach dieser Lektüre werden Sie zusehen, dass Sie immer portionierten Gemüsefond im Eisfach bevorratet haben, und was „Mise en Place“ bedeutet, wird Ihnen auch nie wieder entfallen.
Anthony Bourdain: Geständnisse eines Küchenchefs. Was Sie über Restaurants nie wissen wollten.
Titelnummer 12349.

Küche: magisch
Butterbier
Sein Haustier ist eine Eule, sein Zauberstab aus Stechpalmenholz (federnd) und sein Fluggerät ein schneidiger Nimbus 2000 – bei all den liebevollen Details, mit denen Harry Potters magische Welt ausgestattet ist, übersieht man leicht, dass er auch in den Genuss vorzüglicher Gaumenfreuden kommt. Vor allem in den ersten Bänden der Reihe legt die Autorin dankenswerterweise viel Wert auf das leibliche Wohl. Allein das Frühstück im Internat – sagenhaft! Ein großer Hit unter den Zauberschülern ist das sog. Butterbier, aufgrund nur minimalen Alkoholgehalts ein kindertaugliches Getränk, das einen Hauch Kneipengefühl in die Freizeitgestaltung bringt.
Joanne K. Rowling: Harry Potter und der Stein der Weisen.
Titelnummer 13221.

Küche: Seemannskost
Gulai kambing
Hätte lecker sein können, wird es aber nicht: Der raffinierte indonesische Schmorfleischeintopf, den der Schiffskoch für seine Crew geplant hat, fällt aus. An der Hauptzutat, einem Ziegenböckchen, liegt es nicht, denn das ist mit an Bord – zur allgemeinen Verwirrung sogar höchst lebendig. Vielleicht ist das der Grund, warum es während dieser Schicht in einigen Mannschaftsteilen zu gravierenden Ausfällen kommt … Nach dieser Lektüre müssen Sie eine Pizza bestellen, denn was da auf den Kantinentisch kommt, taugt nicht wirklich als Inspiration. Aber dafür gibt es einen anderen Gewinner. Und eine berührende Geschichte, die mit tiefgründigen Charakteren und unerwarteten Wendungen überrascht.
Mathijs Deen: Der Schiffskoch.
Titelnummer 54497.

Küche: deutsch
XXL-Schnitzel
Eine junge Frau kocht sich ihren Weg von Süddeutschland nach Norden, Richtung Meer, ihrem Sehnsuchtsort. Sie schuftet sich durch schäbige Küchen, beißt sich durch brutale Schichtarbeit – und verliert doch nie ihre Wertschätzung für feine Zutaten und vorzügliche Gerichte. Ein Roman der großen Gefühle und leisen Töne, und mit atmosphärisch einzigartigen Koch- und Küchenszenen.
Anne Köhler: Ich bin gleich da.
Titelnummer 34969.

Küche: bayerisch
Röschbraune Fleischpflanzerl
Die regionalen Krimikomödien kann man für Schmarrn halten. Was sie natürlich auch sind, keine Frage. Aber wer sich gern sinnfrei amüsieren und obendrein in den literarischen Genuss bester bayerischer Hausmannskost kommen möchte, der vergeudet mit Rita Falk auf keinen Fall seine Zeit. Besonders empfehlenswert sind die ersten Bände ihrer Reihe, in denen sie noch wirklich witzig war. Und in denen im Hause Eberhofer auch noch niemand auf seine Cholesterinwerte achten musste …
Rita Falk: Winterkartoffelknödel (Band 1).
Titelnummer 19352.

An Guadn!

Ihre Sonja Schikowski
BAYERISCHE HÖRBÜCHEREI
Bayerische Hörbücherei
für Blinde, Seh- und Lesebeeinträchtigte e.V.
Lothstraße 62
80335 München

Telefon: 089/ 121 551 0
Fax: 089/121 551 23

Internet: https://www.bbh-ev.org
E-Mail: info@bbh-ev.org

Vertretungsberechtigter Vorstand
Christian Seuß (Vorsitzender)

Verantwortlich für den Inhalt gemäß § 55 RStV
Margarete Rathe (Geschäftsführerin)

Registergericht
Amtsgericht München
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