Heute startet die Woche des Sehens, lesen sie unsere aktuelle Pressemitteilung Die Bücherwelt tastend erkunden – BBSB-Inform – 08.10.2020
Sehr geehrte Damen und Herren,
Pressemitteilung Woche des Sehens vom 8.-15.10.2020 Die Bücherwelt tastend erkunden
München, 05.10.2020
Blinde und sehbehinderte Kleinkinder erkunden die Welt genauso gern mit Büchern wie sehende. Besonders hilfreich sind hier Tastbücher. Für ältere Kinder ist die Auswahl an geeigneten Kinderbüchern nicht so groß. Der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund e.V. (BBSB) zeigt, wie der Lesehunger dennoch gestillt werden kann. Der Verein stellt das Thema Kinderbücher in der Woche des Sehens vom 8. bis15. Oktober in den Mittelpunkt.
„Wir wollen zeigen, wie blinde und sehbehinderte Kinder tastend und lesend die Welt mit Büchern erkunden. Und dass Lesen genauso wichtig für sie ist wie für sehende Kinder. Denn Lesen bedeutet Teilhabe“, sagt Steffen Erzgraber, Landesgeschäftsführer Verbands- und Sozialpolitik des BBSB e.V.
Für kleine Kinder ist es relativ einfach, den Bedarf an Kinderbüchern zu decken. Sie nutzen die Tastbücher, die es auch für sehende Kinder auf dem Markt gibt. Für größere Kinder ist Erfindungsreichtum gefragt. Die Eltern basteln gemeinsam mit oder für ihre Kinder Bilderbücher und ergänzen den Text in Punktschrift. Oder sie leihen oder kaufen Hörbücher. Manche Eltern setzen die Texte der Kinderbücher auch selbst in digitale Wordversionen um, die sich die Kinder am Rechner vorlesen lassen können. Denn: „Neben einer geringeren Auswahl ist die Wartezeit für eine professionelle Umsetzung in Blindenschrift zum Teil sehr lang“, erklärt Heike Thoma, Elternreferentin des BBSB e.V.
Für die Zukunft wünscht sich Thoma eine größere Auswahl an Kinderbüchern zu einem erschwinglichen Preis. Kinderbücher wie Harry Potter beispielsweise kosten für sehende Kinder um die 20 Euro. Die gleichen Bücher in Blindenschrift etwa das Doppelte. Wünschenswert wäre außerdem, dass Kinderbücher in Blindenschrift oder in Großdruck auch im normalen Buchhandel erhältlich wären. Das wäre einerseits eine Erleichterung für die Eltern, andererseits könnte das Angebot dazu beitragen, das Thema Blindheit und Sehbehinderung für die breite Öffentlichkeit sichtbarer zu machen.
Nicht sehen können bedeutet nicht, kein Bild von der Welt zu haben
Das Thema Kinderbücher für blinde und sehbehinderte Kinder soll Barrieren im Kopf und Ängste bei sehenden Menschen abbauen. Denn, obwohl ein Sinn eingeschränkt ist oder ganz fehlt, erarbeiten sich betroffene Kinder Wissen von der Welt – nur eben anders. Oder wie ein Junge mal zu seiner blinden Schwester, die gerade die Punktschrift lernte, sagte: „Du kannst im Dunkeln lesen. Ich nicht.“
Ein Angebot für mehr Vielfalt bei Kinderbüchern
Das BIT-Zentrum des BBSB hilft blinden und sehbehinderten Kindern, sich den Wunsch nach einem Kinderbuch-Beststeller zu erfüllen. Regelmäßig übersetzen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Harry Potter, Pippi Langstrumpf & Co. in Brailleschrift, Großdruck oder als Hör-CD (Daisy-CD – mp3)
Kontakt
BBSB e.V.
BIT-Zentrum
Arnulfstr. 22
80335 München
Telefon: 0 89 55 9 88 136
Mailto:bit@bbsb.org
In der Pressemitteilung ist an dieser Stelle ein Bild mit der Bildunterschrift:
Ein Kind ertastet Bildergeschichten. Auf der linken Seite ist die Geschichte in Braille gedruckt, rechts befindet sich das passende tastbare Bild dazu.
Pressekontakt:
Gundhild Heigl
Leitung Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising
Telefon: 0 89 55 9 88 132
Mailto:gundhild.heigl@bbsb.org
Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V. (BBSB)
Der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund e.V. (BBSB) ist die Selbsthilfeorganisation der mehr als 100.000 blinden, sehbehinderten und zusätzlich gehandikapten Menschen in Bayern. Er vertritt ihre Interessen gegenüber Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Ziel des BBSB e.V. ist es, blinden und sehbehinderten Menschen ein selbstbestimmtes und möglichst selbstständiges Leben in der Gemeinschaft zu ermöglichen. In zehn Blickpunkt Auge-Beratungsstellen bietet der BBSB e.V. wohnortnahe Hilfen an – dazu gehören der ambulante Reha-Dienst mit Schulung in selbständiger Haushalts- und Lebensführung, sozialrechtliche Beratung, individueller Textservice, berufliche Rehabilitation, Austausch mit Gleichbetroffenen, Freizeit und Fortbildung.
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