Montag, 19. Juli 2021

Landesvorstand tagte – BBSB-Inform – 19.07.2021

Sehr geehrte Damen und Herren,

am 26. Juni tagte der Landesvorstand. Wir informieren sie heute über Sitzungsschwerpunkte.

Barrierefreie Bankdienstleistungen – Gespräch mit HypoVereinsbank (HVB)
Die HVB plant, am 06.09.2021 das smsTAN-Verfahren im Zahlungsverkehr abzuschalten.
Die von der HVB vorgegebenen alternativen TAN-Verfahren sind jedoch nicht barrierefrei nutzbar.
Mehrere besorgte Anfragen von blinden und sehbehinderten Menschen hatten uns diesbezüglich erreicht.
Deshalb suchten wir das Gespräch zur HVB.

Die HVB hat die geschäftspolitische Entscheidung getroffen, ausschließlich App-TAN- und Foto-TAN-Verfahren zur Umsetzung der PSD2-Richtlinie zu verwenden.
mTAN (per SMS) biete keine ausreichende Sicherheit – so die Bankvertreter.
Ihren sehbehinderten Kund:Innen will die HVB künftig statt dessen die Nutzung ihres appTAN-Verfahrens und photo-TAN-Verfahrens anbieten.
Schließlich soll die TAN-App der HVB für iOS-Nutzende barrierefrei werden: angestrebt sei dies bis Spätsommer, hoffentlich vor Abschaltung der mTAN (also vor 06.09.2021).
Für Kund:Innen, die kein Smartphone besitzen bietet die HVB zusätzlich Telefonbanking an und verweist auf ihr breites Filialnetz.
Weitere Alternativen werden von der HVB geprüft.
Zum Thema Geldautomaten / Barrierefreiheit für Sehbehinderte Kund:Innen ist für die HVB das Hilfsmittel der Wahl Folien (Interlayer) zum Auflegen, um einer Person mit Sehbehinderung eine Orientierung am Bildschirm zu geben.
Diese sind bei einem Großteil der Geräte mit Touchbildschirm anwendbar.
Die Folien wurden bereits in der Vergangenheit gemeinsam mit dem BBSB entwickelt.
Diese Folien können sehbehinderte Kund:Innen auf Nachfrage in den Filialen der HVB erhalten.
Als weitere alternative Möglichkeiten zur Bargeldauszahlung nennt die HVB den Gang zur Filiale mit Kassenschalter.
Zudem sind Bargeldabhebungen in der Regel bis 200EUR in diversen Supermarktketten und Tankstellen, sowie an Geldautomaten der Cashgroup möglich.
Sprachausgabe an Geldautomaten bietet die HVB derzeit nicht an.
Als Grund hierfür nennt sie komplexe Hürden im Bereich Sicherheit und Inbetriebnahme der von den Herstellern vorgesehenen Softwarefeatures.
Dieser Punkt war völlig neu für uns. Wir informierten den DBSV hierüber und baten darum, sich dieses Thema anzunehmen.
Es ist unverständlich, daß ein seit Jahren bewährtes System nun wegen Sicherheitsbedenken vom Markt verdrängt werden könnte.

Aber nicht nur mit einzelnen Banken suchen wir das Gespräch, um Verbesserungen zu erreichen.
Auch auf politischer Ebene fanden Gespräche mit BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP statt.
Beide sagten uns ihre Unterstützung zu.
Wir planen derzeit gemeinsam Aktionen zur Bewußtseinsbildung in der Öffentlichkeit und bei Finanzdienstleistern.
Wichtig ist, das Thema koordiniert mit dem DBSV voranzutreiben. Hier sind wir im Gespräch.

Landesfachstelle Barrierefreiheit und Landesschlichtungsstelle
Unsere Konzeption für eine Landesfachstelle Barrierefreiheit und Landesschlichtungsstelle haben wir in die politische Diskussion eingebracht.
Erste Reaktionen aus den Ministerien für Wohnen, Bau und Verkehr, Gesundheit und Pflege und Umwelt und Verbraucherschutz gingen ein.
Man verweist uns auf das Ministerium für Familie, Arbeit und Soziales, da dort das Thema Barrierefreiheit koordiniert wird.
In ihren Stellungnahmen verweisen die Ministerien einhellig auf das große und vielfältige Angebot an Beratungsmöglichkeiten für die Themen bauliche und digitale Barrierefreiheit.
Erfreulich: In einem Atemzug mit dem Angebot der Bayerischen Architektenkammer werden immer auch wir, der BBSB, der VDK und der Behindertenbeauftragte der Staatsregierung sowie di kommunalen Behindertenbeauftragten genannt.
Schön, daß wir uns in den letzten acht Jahren, seitdem gibt es unser Servicebüro Barrierefreiheit, ein derartiges Renommee erarbeiten konnten.
Fakt ist aber auch:

  • Die Bayerische Architektenkammer kann kostenlos nur eine Erstberatung anbieten.
  • Es existiert keine standardisierte Einbindung und Evaluierung durch Betroffene.
  • Die Anzahl an Anfragen zur Beratung und Begleitung von Vorhaben bei uns ist ungebrochen und stetig steigend.
  • Wir und viele andere Organisationen und Institutionen arbeiten eigenfinanziert.
    Nun heißt es einen langen Atem zu haben. Darin sind wir erprobt.
    Weitere Gespräche auf politischer Ebene laufen.
    Wir werden berichten.

Bundestag beschließt Regelungen zur Krankenhausassistenz für Menschen mit Behinderung
In einer Pressemitteilung hat Sozialministerin Carolina Trautner am 24.06.2021 mitgeteilt, daß der Bundestag Regelungen zur Krankenhausassistenz für Menschen mit Behinderung beschlossen hat, die nach der Sommerpause noch vom Bundesrat genehmigt werden müssen.
Einige Details (Kosten-Obergrenzen, Dauer der Unterstützung usw.) werden noch zu regeln sein.
Wir freuen uns sehr, so Judith Faltl, Landesvorsitzende des BBSB, daß dieses Thema, an dem wir seit 2020 arbeiteten, nun auf den Weg gebracht wurde.
Nach dem die Einzelheiten geklärt wurden, werden wir auch hier blinde und sehbehinderte Menschen bei der Umsetzung ihrer Rechte unterstützen können.

Erfolgsgeschichte: BBSB bildet Rehabilitationsfachkräfte für Lebenspraktische Fähigkeiten aus
Claudia Stern hat ihre Prüfung zur Rehabilitationsfachkraft für Lebenspraktische Fähigkeiten erfolgreich bestanden.
Frau Stern absolvierte die Weiterbildung berufsbegleitend zu ihrer Tätigkeit als Beraterin des Blickpunkt Auge-Beratungsmobils an der blista in Marburg.
Sie begann mit der Weiterbildung im November 2018, die sie nun im März 2021 erfolgreich beenden konnte.
Als Rehabilitationsfachkraft für Lebenspraktische Fähigkeiten vermittelt sie bereits seit Anfang Mai unseren Klienten der BG Niederbayern Strategien, Techniken und Kompetenzen für eine Selbständige und selbstbestimmte Lebensführung und Selbstversorgung.
Seit dem 01.07.2021 unterstützt sie zudem unsere Klienten der Bezirksgruppe Oberfranken als Elternzeitvertretung.
Der BBSB hatte die Ausbildung weitestgehend aus Stiftungsmitteln finanziert.
Eine weitere Rehabilitationsfachkraft für unsere Bezirksgruppe Oberbayern Rosenheim hat die Ausbildung begonnen.
Auch diese Weiterbildung wird durch den BBSB mit Unterstützung des DBSV und weiteren Stiftungen finanziert.
Dafür hatte der Landesausschuss einen Ausbildungsfond eingerichtet.
Der Bedarf ist weiterhin hoch. Wenn sie also Menschen kennen, die sich für die Ausbildung interessieren, verweisen sie sie gerne an uns.
Vielen Dank.

Bitte vormerken: Präsentation der Konzeption 2030 am 12. Oktober online
Im Jahr 2019 hatten wir unsere Konzeption 2030 „Wie will ich leben“ erarbeitet.
Die Landestagung hatte sie Ende 2019 beschlossen und bei unserer Feier zu unserem einhundertsten Geburtstag wollten wir sie der Öffentlichkeit vorstellen.
Und doch, sie wissen es, kam alles anders wegen der Corona Pandemie.
Nun ist es Zeit die Konzeption 2030 „Wie will ich leben“ der Öffentlichkeit vorzustellen.
Dafür sollten sie sich den 12. Oktober in ihren Kalendern eintragen.
Für diesen Tag planen wir ein öffentliches Online-Event für Fachpublikum und die Politik.
Weitere Einzelheiten lesen sie demnächst hier.

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