Freitag, 03. Juni 2022

Barrierecheck in der Herz Jesu Kirche in München/Mit Simulationsbrille und Langstock unterwegs/ Der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund zeigt Hindernisse auf

Eingang Herz Jesu: (v.r.n.l.) Stefanie Freitag und Gabriele Roßmaier (BBSB) erklären den Teilnehmenden den Umgang mit dem Lang-stock. (v.l.n.r.) Gabriele Buchberger-Kleinert, Gudrun Spies, Erika Lucka.
Eingang Herz Jesu: (v.r.n.l.) Stefanie Freitag und Gabriele Roßmaier (BBSB) erklären den Teilnehmenden den Umgang mit dem Lang-stock. (v.l.n.r.) Gabriele Buchberger-Kleinert, Gudrun Spies, Erika Lucka.

München, 3. Juni 2022. Erstaunt zeigten sich die sechs Teilnehmenden der Veranstaltung „Barrierecheck“ am gestrigen Donnerstag, wie viele Barrieren sich für sehbehinderte und blinde Menschen im Pfarrgemeindehaus der Herz Jesu Kirche befinden. Für sehende Menschen ist es kein Problem, diese zu überwinden. Aber wie geht es blinden und sehbehinderten Menschen auf dem Weg in das Pfarrgemeindehaus und die Herz Jesu Kirche in Neuhausen?

Stefanie Freitag und Gabriele Roßmaier vom Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund e.V. (BBSB) organisierten am 2. Juni 2022 zusammen mit Monika Hausmanninger-Förster (Gemeindereferentin Seelsorge für blinde und sehbehinderte Menschen der Erzdiözese München und Freising) für die Neuhauser katholischen Pfarrgemeinden einen sogenannten „Barrierecheck“. Die Gäste erhielten Simulationsbrillen, mit denen sie unterschiedliche Stadien von Augenerkrankungen nachfühlen konnten. „Unsere Teilnehmenden sind immer sehr erstaunt, wie lange sie plötzlich für einen kurzen Weg brauchen, wenn sie sich mit der simulierten Seheinschränkung zurechtfinden sollen“, erklärte Stefanie Freitag, Bezirksgruppenleiterin der Blickpunkt Auge Beratungsstelle des BBSB in München.Zusammen mit Gabriele Roßmaiersind die beiden ein seit Jahren eingespieltes Team in Sachen Barrierecheck.

So konnten die Teilnehmer live erfühlen wie es ist, einen Eingang zu finden, eine Treppe zu überwinden oder Hinweisschilder zu Toiletten zu ertasten. Alle stellten fest, dass im Pfarrgemeindehaus Herz Jesu durchaus noch die eine oder andere Verbesserung möglich ist. Gabriele Roßmaier erklärte, wie man den Langstock richtig hält und welche Schwierigkeiten im Alltag dabei auftreten können. Vom Gemeindehaus ging die Gruppe in die Kirche Herz Jesu, die barrierefrei zugänglich ist. Dennoch zeigte Gabriele Roßmaier einige Punkte auf, die für blinde und sehbehinderte Menschen tückisch sein können. Dazu gehören beispielsweise schwache Beleuchtung oder das Wiederfinden des Sitzplatzes nach dem Gang zum Altar.

Die Veranstaltung bildet den Auftakt zum Aktionsmonat „Sehbehindertentag 2022“. Der bundesweite Aktionsmonat ist ein Projekt folgender fünf Partner: Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV), Deutsche Bischofskonferenz, Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), Dachverband der evangelischen Blinden- und Sehbehindertenseelsorge (DeBeSS) und dem Deutschen Katholischen Blindenwerk (DKBW).

Pressekontakt

Gundhild Heigl
Leitung Öffentlichkeitsarbeit & Fundraising
gundhild.heigl@bbsb.org
089/55988-424

Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V. (BBSB)

Der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund e.V. (BBSB) ist die Selbsthilfeorganisation der mehr als 100.000 blinden, sehbehinderten und zusätzlich gehandikapten Menschen in Bayern. Er vertritt ihre Interessen gegenüber Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Ziel des BBSB e.V. ist es, blinden und sehbehinderten Menschen ein selbstbestimmtes und möglichst selbstständiges Leben in der Gemeinschaft zu ermöglichen. In zehn Blickpunkt Auge-Beratungsstellen bietet der BBSB e.V. wohnortnahe Hilfen an – dazu gehören der ambulante Reha-Dienst mit Schulung in selbständiger Haushalts- und Lebensführung, sozialrechtliche Beratung, individueller Textservice, berufliche Rehabilitation, Austausch mit Gleichbetroffenen, Freizeit und Fortbildung.

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