Gelbe Karte für E-Scooter auf Gehwegen
Der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund e.V. fordert Nutzer und Betreiber von E-Scootern auf, Gehwege freizuhalten.
München, 15. Dezember 2021 – Aus dem städtischen Straßenbild sind sie kaum noch wegzudenken: E-Scooter oder Elektro-Tretroller. Aber Fußgänger fühlen sich häufig gestört durch achtlos abgestellte Roller. Und besonders für Menschen mit Sehbehinderung stellen die Fahrzeuge ein Verletzungsrisiko dar. Die Aktion „Gelbe Karte für E-Roller“ soll darauf aufmerksam machen.
Der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund e.V.(BBSB) schließt sich der Gelbe-Karten Aktion des Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenvereins Berlin (ABSV) an. Roller, die im Weg stehen oder liegen, werden mit einer gelben Karte markiert. Nutzende sollen sensibilisiert werden, das Fahrzeug nach Gebrauch sicher abzustellen. Rollerfahrende und Verleiher werden zu mehr Rücksichtnahme aufgefordert.
„Roller auf Gehwegen behindern nicht nur uns Menschen mit einer Sehbehinderung, sondern auch Nutzer von Rollatoren, Eltern mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrende“, äußert sich Judith Faltl, Landesvorsitzende des BBSB. Es passieren immer wieder Unfälle mit falsch abgestellten oder herumliegenden Rollern auf Gehwegen. Eine besondere Gefahr stellen dabei E-Scooter dar, die auf oder an Treppen abgelegt werden. In so einem Fall ist nicht nur ein Stolpern, sondern ein Treppensturz vorprogrammiert und hat sich auch schon ereignet.
Karl Depner, Referent für Barrierefreiheit des BBSB sagt: „Wir fordern: Die politisch Verantwortlichen müssen die Betreiber und Nutzer von E-Scootern bei Unfällen in Haftung nehmen.“ Denn bisher ist noch nicht geklärt, wo die E-Scooter abgestellt werden dürfen. Die Stadt Leipzig hat bestimmte Bereiche definiert, in denen Nutzer die Fahrzeuge abstellen dürfen. Faltl fordert Rollerfahrende dazu auf, Fußgängerwege, Treppen oder Haltestellen freizuhalten und dadurch aktiv das Unfallrisiko zu senken.

Pressekontakt
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Leitung Team Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising
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Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V. (BBSB)
Der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund e.V. (BBSB) ist die Selbsthilfeorganisation der mehr als 100.000 blinden, sehbehinderten und zusätzlich gehandikapten Menschen in Bayern. Er vertritt ihre Interessen gegenüber Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Ziel des BBSB e.V. ist es, blinden und sehbehinderten Menschen ein selbstbestimmtes und möglichst selbstständiges Leben in der Gemeinschaft zu ermöglichen. In zehn Blickpunkt Auge-Beratungsstellen bietet der BBSB e.V. wohnortnahe Hilfen an – dazu gehören der ambulante Reha-Dienst mit Schulung in selbständiger Haushalts- und Lebensführung, sozialrechtliche Beratung, individueller Textservice, berufliche Rehabilitation, Austausch mit Gleichbetroffenen, Freizeit und Fortbildung.