Sport und Freizeit mit Blindheit und Sehbehinderung

Sport und Sehbehinderung oder Blindheit schließen sich nicht aus. Viele Sportarten sind möglich.

DBSV/Oliver Friebe

Sport fördert die Ausdauer und Koordination und trägt dazu bei, sich zu entspannen und sich ausgeglichen zu fühlen. Er hilft außerdem, Krankheiten vorzubeugen. Und natürlich kann er viel Spaß machen, wenn man die richtige Sportart gefunden hat – unabhängig von Blindheit, Sehbehinderung oder Augenerkrankung.

Sport ist gerade für sehbehinderte und blinde Menschen wichtig, um Bewegungsmangel vorzubeugen. Er beeinflusst die Stimmung positiv und stärkt das Selbstbewusstsein. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie eine Einzelsportart oder eine Teamsportart betreiben möchten.

Generell können Sie fast jede Sportart betreiben. Einige Augenerkrankungen erfordern jedoch besondere Vorsicht. So gibt es zum Beispiel Krankheiten, bei denen man Erschütterungen oder Überanstrengung vermeiden sollte. Bevor Sie sich für eine Sportart entscheiden, ist deshalb nicht nur eine Untersuchung Ihrer körperlichen Fitness ratsam, sondern auch eine Rücksprache mit Ihrem Augenarzt.

Sehbehinderten- und Blindensport ist möglich

Blinde und sehbehinderte Menschen können auch Sportarten ausüben, die zunächst nicht geeignet erscheinen. Dabei sind sogar solche möglich, die viel Mut erfordern und von einer hohen Geschwindigkeit leben, wie z. B. Abfahrtsski. Die blinde Skirennfahrerin Noemi Ristau beweist dies durch ihre Teilnahme an den Paralympics: Im Jahr 2018 war sie als einzige blinde Skirennfahrerin im deutschen Team mit dabei und landete zweimal auf Platz 4 (Abfahrt, Riesenslalom), zweimal auf Platz 5 (Super Kombinierer, Slalom) und einmal auf Platz 7 (Super-G).
Quelle: Internationales Paralympisches Kommitee

Weitere mögliche Sportarten sind etwa:

  • Ballsportarten: Showdown (Tischtennis für blinde Menschen), Blindentennis, Blindenfußball, Blindenbaseball;
  • Hallensport: Torball, Judo, Geräteturnen;
  • Leichtathletik: Lauf, Kugelstoßen, Hoch- und Weitsprung;
  • Schießsport: Luftgewehrschießen, Bogenschießen;
  • Wintersport: Abfahrtsski, Skilanglauf, Tandem-Snowboarden, Eislaufen;
  • Wassersport: Schwimmen, Rudern, Surfen;
  • Partnersportarten: Tandem-Radfahren, Joggen, Tanzen;
  • Gesellschafts- und Kartenspiele: Schach, Mühle, Skat.

Informieren Sie sich beim BBSB e. V. bezüglich der verschiedenen Sportarten sowie über Sportvereine und -partner, die Sportarten für Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung anbieten.

Tipps von sehbehinderten und blinden Sportler*innen für den Besuch öffentlicher Sporteinrichtungen

  • Begehen Sie die Sportstätte vorab mit einem*r Reha-Lehrenden, der*die Ihnen hilfreiche Orientierungstipps geben kann.
  • Nehmen Sie bei den ersten Trainingsstunden eine sehende Begleitperson mit, die Sie auf Wichtiges aufmerksam macht.
  • Achten Sie bei Gymnastikkursen auf gute Lichtverhältnisse oder bitten Sie den*die Trainer*in, sich vor eine gut kontrastierende Wand zu stellen.
  • Nehmen Sie ein Aufnahmegerät mit und zeichnen Sie die Anweisungen des*der Trainer*in auf.
  • Wählen Sie Kurse, die weniger gut besucht sind, dann hat der*die Trainer*in mehr Zeit für Erklärungen, oder treffen Sie sich vor dem Training, um schwierige Bewegungen vorab zu lernen.
  • Befestigen Sie das gelbe Abzeichen mit den drei schwarzen Punkten an Ihrer Sportkleidung. Am besten wählen Sie dafür ein Abzeichen zum Anklemmen (ohne Nadel).
  • Markieren Sie Ihre Sachen, indem Sie einen Knopf ins Handtuch nähen oder Badeschuhe mit einer Schleife versehen.
  • Kennzeichnen Sie Ihre Spindtür, indem Sie ein Tuch darüberhängen. Wählen Sie ein dünnes Tuch, damit die Tür trotzdem geschlossen werden kann.
  • Nehmen Sie die DBSV-Broschüre „Nicht so, sondern so“ mit, um das Personal zu sensibilisieren

Quelle: Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV)

Sportförderung durch den BBSB e. V.

Der BBSB e. V. fördert bestimmte sportliche Aktivitäten seiner ordentlichen Mitglieder. Außerdem können eingetragene Sportvereine in Bayern, bei denen ordentliche Mitglieder des BBSB e. V. ebenfalls Mitglied sind, eine jährliche Pauschalföderung sowie Zuschüsse zur Durchführung bestimmter Veranstaltungen beantragen.

Alle Informationen und Voraussetzungen finden Sie in unserer aktuellen Sportförderrichtlinie (gültig ab 01.01.2025). Anträge können schriftlich per E-Mail an info@bbsb.org mit dem Betreff „Antrag Sportförderrichtlinie“ eingereicht werden. Bei weiteren Fragen nutzen Sie bitte auch die unten angegebenen Kontaktmöglichkeiten.

Kontakt

Da derzeit kein*e Referent*in für Sport zur Verfügung steht, können sich am Thema Sport und Freizeit Interessierte gern per E-Mail (Mail: sport@bbsb.org) oder telefonisch (Telefon: 089 55988-0) mit dem BBSB e. V. in Verbindung setzen.