Montag, 11. April 2022

Weg mit den Barrieren in Murnau

Vor dem Eingang zur Tourist-Information Von links nach rechts: Dr. Julia Stewens, zweite Bürgermeisterin Markt Murnau, Rainer Paschen, Vorsitzender Seniorenbeirat Murnau, Susann Enders, MDL und Kreisvorsitzende VdK-Oberland, Karl Depner, Vorstandmitglied Bayrischer Blinden- und Sehbehindertenbund, Beauftragter für Barrierefreiheit, Eberhard Grünzinger, Referent Ehrenamt im Sozialverband VdK Bayern, Klaus Tworek, Marktbauleiter Murnau, Jana Krämer, Kreisgeschäftsführerin VdK Kreisverband Oberland
Markt Murnau ## Vor dem Eingang zur Tourist-Information/ Von links nach rechts: Dr. Julia Stewens, zweite Bürgermeisterin Markt Murnau, Rainer Paschen, Vorsitzender Seniorenbeirat Murnau, Susann Enders, MDL und Kreisvorsitzende VdK-Oberland, Karl Depner, Vorstandmitglied Bayrischer Blinden- und Sehbehindertenbund, Beauftragter für Barrierefreiheit, Eberhard Grünzinger, Referent Ehrenamt im Sozialverband VdK Bayern, Klaus Tworek, Marktbauleiter Murnau, Jana Krämer, Kreisgeschäftsführerin VdK Kreisverband Oberland

Übergabe des Fotoprotokolls der Begehung zur Förderung der Barrierefreiheit an die zweite Bürgermeisterin von Murnau, Frau Dr. Stewens und weiteren Vertreter*innen am 4. April 2022

München, 6. April 2022 – In einer gemeinsamen Begehung am 13. August 2021 untersuchten der Sozialverband VdK Bayern und der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund (BBSB) den Markt Murnau auf seine Barrierefreiheit. Ausgangspunkt war das Murnauer Rathaus, vor dem Dr. Julia Stewens, zweite Bürgermeisterin in Murnau, die Gruppe begrüßte. Bereits zum Start der Begehung wurde vereinbart, dass Frau Dr. Stewens die Ergebnisse im Rahmen einer Erörterung entgegennehmen wird. Diese Erörterung fand gestern im Sitzungssaal im Murnauer Rathaus statt. In einer gemeinsamen Darstellung konnten die Vertreter des Sozialverbandes VdK und des BBSB die gefundenen Barrieren darstellen. Dabei wurde schnell deutlich, dass viele Barrieren erst dann erkennbar werden, wenn man als Betroffener darauf stößt. „Vieles werde nicht wahrgenommen wenn man keine Behinderung hat. Aber auch ohne Behinderung ist man dankbar, wenn man etwas gut lesen kann, wenn es ausreichende Kontraste gibt und wenn man mit Kinderwagen, Rollkoffer oder Lastenwagerl ebenerdig fahren kann oder gute Rampen dies erleichtern. Barrierefreiheit nützt jedem“, so Eberhard Grünzinger, Referent im Sozialverband VdK Bayern.

Karl Depner vom Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund erläuterte, dass es in der Region Murnau (Landkreis Garmisch-Patenkirchen) mehrere hundert Menschen gibt, die blind oder stark sehbehindert sind. In Murnau gibt es bisher kein Leitsystem für blinde oder sehbehinderte Menschen. Hier wurden die größten Defizite bei der Begehung festgestellt.
Den verschiedenen Ansprüchen an eine barrierefreie Umwelt gerecht zu werden, sei eine besondere Herausforderung. Am Beispiel der Gehwegabsenkungen werde dies sehr deutlich: Alle, die mit Rollstühlen oder mit dem Gehwagerl unterwegs sind, freuen sich über eine möglichst ebenerdige Absenkung der Gehwege. Für blinde Menschen ist dies fatal, weil sie dann nicht mehr die Grenze von Gehweg und Straße mit dem Langstock ertasten können. Sie können nicht erkennen, ob sie noch auf dem Gehweg sind oder sich bereits auf der Straße befinden.

Ein anderes Beispiel führte die Gruppe zur Eingangstüre der Tourist-Information. Weiße Klebebuchstaben auf der Glastüre erläutern die Öffnungszeiten. Dies soll die Durchsichtigkeit der Glasfront belassen. Wenn das Licht ungünstig fällt, kann man diesen Text aber sehr schlecht lesen, da das Glas spiegelt. Hier fallen gestalterische Ausführung, Überlegungen zur Barrierefreiheit, Bauvorschriften, Denkmalschutz und Sicherheitsaspekte zusammen – alles unter einen Hut zu bringen ist natürlich nicht einfach.

Dennoch: Im Jahr 2035 werden nach Schätzungen zur Bevölkerungsentwicklung in Murnau – wie in vielen anderen Gemeinden auch – etwa 40 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt sein. Sie haben einen zunehmenden Bedarf an Barrierefreiheit. Hinzu kommen etwa zehn Prozent der Bevölkerung – Menschen mit verschiedenen Behinderungen.
Es ist also eine unumgängliche Aufgabe für den Markt Murnau, barrierefreier zu werden. Deshalb empfahl die Experten- und Betroffenengruppe bei der Übergabe des Ergebnisprotokolls jetzt eine „Allianz für ein barrierefreies Murnau“ einzuberufen, bei dem alle Beteiligten zusammenarbeiten, um kurz-, mittel- und langfristige Ziele zur Barrierefreiheit voranzubringen. Eberhard Grünzinger vom Sozialverband VdK Bayern empfahl, „das bisher Erreichte zu dokumentieren und vielfach zu veröffentlichen, um dann darauf aufbauend die weiteren Schritte zu gehen“.

„Wir haben schon Etliches erreicht und wir bleiben dran“ versicherte Dr. Stewens und bedankte sich für die äußerst hilfreichen Ergebnisse und Erkenntnisse aus der Begehung. Das Protokoll öffne die Augen und sensibilisiere für die Anliegen von Menschen mit Behinderung.

Kontakt

Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V. (BBSB)
Arbeitskreis für bauliche Barrierefreiheit (AKB)
Karl Depner
Tel.: 0931 46772112
Mobil: 0162 3254461
E-Mail: karl.depner@bbsb.org

Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V. (BBSB)

Der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund e.V. (BBSB) ist die Selbsthilfeorganisation der mehr als 100.000 blinden, sehbehinderten und zusätzlich gehandikapten Menschen in Bayern. Er vertritt ihre Interessen gegenüber Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Ziel des BBSB e.V. ist es, blinden und sehbehinderten Menschen ein selbstbestimmtes und möglichst selbstständiges Leben in der Gemeinschaft zu ermöglichen. In zehn Blickpunkt Auge-Beratungsstellen bietet der BBSB e.V. wohnortnahe Hilfen an – dazu gehören der ambulante Reha-Dienst mit Schulung in selbständiger Haushalts- und Lebensführung, sozialrechtliche Beratung, individueller Textservice, berufliche Rehabilitation, Austausch mit Gleichbetroffenen, Freizeit und Fortbildung.

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