Bundesweiter Sehbehindertentag am 6. Juni 2023

München, 5. Juni 2023. Sehbehinderung im Pflegealltag sichtbar machen/ Viel zu oft bleibt eine Sehbehinderung im Pflegealltag unsichtbar – sie wird nicht erkannt. Der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund e.V. (BBSB) bietet deshalb spezielle Veranstaltungen für Pflegefachkräfte an. Darauf weist die Organisation anlässlich des Sehbehindertentages am 6. Juni hin.
In deutschen Senioreneinrichtungen hat rund die Hälfte der Bewohnerinnen und Bewohner Sehprobleme und oft wird eine Sehbehinderung nicht als solche erkannt. Das zeigt die Studie OVIS (Ophthalmologische Versorgungsforschung in Seniorenheimen) der Stiftung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft. Seit der Veröffentlichung im Jahr 2017 hat sich nicht viel getan. Es ist vielmehr davon auszugehen, dass sich die Situation durch den Pflegenotstand sogar noch verschlimmert hat.
Einer der Gründe für das Problem – In der Aus- und Weiterbildung von Pflegefachkräften spielt das Thema „Sehen“ bisher nur eine untergeordnete Rolle. Hier setzt der BBSB mit einem speziellen Angebot an:
Pflegeeinrichtungen können sich an den BBSB direkt oder an die Bezirksgruppen in den Regionen in Bayern wenden. Es gibt ein Schulungsangebot, das auf die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Sehbehinderung oder Blindheit eingehen.
Die Aktion „Sehbehinderung und Pflege“ anlässlich des Sehbehindertentages 2023 findet bundesweit im Aktionszeitraum 1. bis 11. Juni 2023 statt und wird von der Johann Auer-Stiftung, München, unterstützt. Kooperationspartner des Projektes sind die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) und der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa).
Weitere Infos unter: www.sehbehindertentag.de
Animationsfilm „Sehbehinderung im Pflegealltag“
Warum Schulungen zu „Sehbehinderung und Pflege“?
Mit höherem Lebensalter wächst das Risiko einer Augenerkrankung. Ursachen dafür sind neben altersbedingten Veränderungen vor allem chronische Augenkrankheiten wie Altersabhängige Makula-Degeneration (AMD), Glaukom oder diabetische Retinopathie.
Es ist wichtig, Anzeichen für einen Sehverlust zu kennen und darauf zu reagieren, denn schon einfache Veränderungen im Umfeld und ein guter Umgang miteinander können den Alltag sowohl der Betroffenen als auch der Pflegefachkräfte erleichtern. Außerdem können die Risiken gesenkt werden, die mit möglichen Folgen von Sehverlust verbunden sind – von Auswirkungen auf alle Persönlichkeitsbereiche bis zur erhöhten Sturzgefahr.
Presseservice
Ansprechpartner zur bundesweiten Aktion „Sehbehinderung und Pflege“: Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV)
Volker Lenk/ Pressesprecher
Telefon: 0163 486 30 34
E-Mail: v.lenk@dbsv.org
Pressekontakt BBSB e.V
Gundhild Heigl
Leitung Öffentlichkeitsarbeit & Fundraising
gundhild.heigl@bbsb.org
089/55988-132
www.bbsb.org
Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund e.V.
Der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund e.V. (BBSB) ist die Selbsthilfeorganisation der rund 100.000 blinden, sehbehinderten und zusätzlich gehandicapten Menschen in Bayern mit Sitz in München. Er vertritt ihre Interessen mit etwa 240 ehrenamtlichen und mehr als 100 hauptamtlichen Mitarbeitenden gegenüber Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit und arbeitet aktiv an einer Verbesserung der Lebenssituation der betroffenen Menschen.
Ziel des BBSB e.V. ist es, blinden und sehbehinderten Menschen ein selbstbestimmtes und möglichst selbstständiges Leben in der Gemeinschaft zu ermöglichen. In zehn Blickpunkt Auge-Beratungsstellen bietet der BBSB e.V. wohnortnahe Hilfen an – dazu gehören der ambulante Reha-Dienst mit Schulung in selbstständiger Haushalts- und Lebensführung, sozialrechtliche Beratung, individueller Textservice, berufliche Rehabilitation, Austausch mit Gleichbetroffenen, Freizeit und Fortbildung.